Die Single App Tinder im Test 2025

Obwohl der Anbieter erst seit 2014 auf dem deutschen Markt aktiv ist, haben sich schon über zwei Millionen Singles zur Teilnahme entschlossen. Das Publikum ist dabei mit einer Altersspanne von 18 bis 35 Jahren eher im jungen Bereich angesiedelt. Das Geschlechterverhältnis ist, wie so häufig bei Singlebörsen, sehr unausgeglichen. So nutzen lediglich 32 % Frauen die Dating-Plattform, während Männer mit einem Anteil von 68 % deutlich in der Überzahl sind.

Tinder hat in der Welt des Online-Datings seit seiner Gründung in den USA 2012 für viel Aufsehen gesorgt. Einfachheit heißt die Philosophie dieser App. Hier gibt es keine aufwendigen Profile oder Persönlichkeitstests. Hier geht es allein um den ersten Eindruck und gegenseitige Attraktivität. Ein Webangebot ist, abgesehen von einigen Informationen über das Unternehmen und einem Blog mit Dating-Tipps, kaum vorhanden. Die Anmeldung kann nur über ein mobiles Endgerät mit einem bestehenden Facebook-Account erfolgen. Von dort bekommt Tinder alle Informationen, die es für sein Matching benötigt. Vorlieben, Interessen, gemeinsame Freunde mit anderen Mitgliedern und der jeweilige Standort werden von dem sozialen Netzwerk bezogen und in die App integriert. Mehr wird hier nicht benötigt, um Singles einander vorzustellen. Welche Vor- und Nachteile diese Vorgehensweise für die Partnersuche bedeutet, möchten wir euch im folgenden Erfahrungsbericht schildern.

Kompatibilität

Die Software wird für das iPhone, Tablets und Android-Geräte angeboten. Die Bedienung ist sehr einfach gehalten und sollte auch weniger technikaffine Singles kaum vor Probleme stellen. Einige Nutzer berichten zwar von Abstürzen und längeren Ladezeiten. In unserem Test lief die Anwendung allerdings auch auf betagteren Geräten stabil und zuverlässig. Da die Grundfunktionen der App kostenlos sind, kann es nicht schaden erst einmal auszuprobieren, wie gut die Software auf dem eigenen Smartphone funktioniert.

Wie funktioniert die Anmeldung?

Zur Installation rufst du am besten die Webseite des Anbieters gotinder.com auf und folgst dem Link zum Download der Applikation für dein Gerät. Android-Nutzer werden zum Google Play Store und Apple-User zu iTunes weitergeleitet. Nach dem Abschluss des Downloads tippst du auf „Installieren“. Die Software ist dann einsatzbereit und du kannst dich bei Tinder registrieren. Hierzu gibst du einen Benutzernamen, Kennwort und zwingend auch deinen Facebook-Login an. Der Vorteil dabei ist, dass du keine extra Fotos hochladen musst, denn Tinder kann auf die Profilbilder deines Accounts zugreifen. Zusätzlich überträgt es auch deine Interessen, Vorlieben und Freundesliste in sein eigenes Netzwerk, um diese Angaben mit anderen Teilnehmern zu vergleichen und dir bessere Matchingvorschläge zu unterbreiten.

Deine Aktivitäten auf Tinder werden übrigens niemals auf deiner Facebookseite erscheinen, in dieser Hinsicht bleibt die Anonymität gewahrt.

Grundsätzlich orientiert sich die Plattform aber an den Datenschutzeinstellungen in Facebook. Wenn du also nicht möchtest, dass die Anwendung deine Profilfotos benutzt, musst du in Facebook einstellen, dass Apps keinen Zugriff auf deine Bilder haben. Wir empfehlen für Tinder gesonderte Portraits zu verwenden, die ansonsten nicht im Profil auftauchen. Mehr dazu im Abschnitt zum Datenschutz.

Funktionen zum Kennenlernen

Einfachheit ist bei den Funktionen des Portals oberstes Gebot. Ein wissenschaftlich fundierter Persönlichkeitstest oder Partnervorschläge über gemeinsame Interessen finden nicht statt. Es geht um beidseitige Attraktivität zwischen den Singles. Grundlage hierfür ist die Erfahrung der Unternehmensgründer, dass man wesentlich lieber mit Menschen spricht, wenn bereits gegenseitige Sympathie vorhanden ist. Hier kannst du also nur mit Partnern in Kontakt treten, die bereits ihr Interesse an dir signalisiert haben.

Das funktioniert über das Matching-Spiel, das durch diesen Anbieter auch als „tindern“ bekannt geworden ist. Alle Teilnehmer bekommen Fotos von Singles aus ihrer Umgebung angezeigt. Wenn ihnen gefällt, was sie sehen, streichen sie auf dem Display ihres Geräts nach rechts. Andernfalls bekunden sie mit einem Wisch nach links ihr Desinteresse. Erst wenn beiderseitig Gefallen bekundet wurde, entsteht ein Match und die Flirt-Partner werden darüber informiert. Nur in diesem Fall können direkt über Nachrichten kommuniziert oder Chats gestartet werden.

Insgesamt ist das Kennenlernen über das Portal denkbar einfach gestaltet, was der Plattform viel Zuspruch beschert hat. Das einfache Design und die spielerische Handhabung machen viel Spaß. Wer aber den Partner fürs Leben sucht, könnte an dem doch etwas oberflächlichen „Hot or Not“-Prinzip schnell die Lust verlieren. Für die Suche nach einem kurzen Flirt oder Gesellschaft für die nächste Nacht scheint diese App aber wirklich wie gemacht.

Datenschutz

Der Anbieter und die Datensicherheit haben ein etwas schwieriges Verhältnis. Das amerikanische Unternehmen behält es sich vor, Nutzerdaten auch mit Dritten, also beispielsweise Werbepartnern, zu teilen. Aber das größte Manko dieses Anbieters ist die enge Verknüpfung mit Facebook. Wer seine Profilbilder auf dem sozialen Netzwerk nicht nur für Freunde freigegeben hat, kann nach der Anmeldung bei der Datingseite böse Überraschungen erleben. Die App lädt die Fotos herunter und veröffentlicht sie ihrerseits. Nun kann es über eine Rückwärtssuche bei Google möglich sein, dein Facebook-Profil zu finden.

Es ist also sehr wichtig, dass du deine Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook prüfst und deine Bilder nicht für jedermann freigibst. Dann kannst du dich gefahrlos bei der Singlebörse anmelden und hierbei neue, einzigartige Fotos verwenden. Dies empfiehlt sich im Bereich des Online-Datings ohnehin. Die Portraits sollten aktuell und nicht auf andere Internetpräsenzen des Nutzers zurückverfolgbar sein. Überdies ist es seit April 2015 verpflichtend, die im Facebook-Profil vorhandenen Angaben zu religiösen und politischen Einstellungen sowie frühere und aktuelle Arbeitgeber auch an Tinder preiszugeben.

Insgesamt hat sich der Anbieter im Test damit als vergleichsweise datenhungrig herausgestellt. Hier hat das Portal noch einiges aufzuholen, um wirklich zu den besten Plattformen zu gehören.

Kosten

Zu Beginn des Service war die Nutzung vollständig kostenlos. Auch heute lassen sich die meisten Funktionen noch gratis ausprobieren, sind aber in ihrem Umfang etwas beschränkt. So wird die Anzahl der Singles, die im Matching-Spiel angezeigt werden, auf 200 begrenzt. Danach musst du 24 Stunden warten, bis es weitergehen kann. Gerade wenn du einen spezifischen Typus attraktiv findest, sind das nicht besonders viele Kandidaten. Glücklicherweise gehört die Singlebörse aber ohnehin zu den günstigeren Anbietern, wobei sich aber eine hierzulande etwas ungewöhnliche Preisstruktur etabliert hat. Seit 2015 gibt es das kostenpflichtige Tinder-Plus, das die volle Funktionalität des alten Angebots und einige zusätzliche Features bereithält. Diese umfassen eine Reise-Option zur Suche von Flirtpartnern in einem anderen Umkreis und die Möglichkeit, die Ablehnung eines Matchingvorschlags rückgängig zu machen. Vor allem wenn man sich nicht ganz sicher war, ob sich ein Kontakt nicht doch lohnen könnte, eine sinnvolle Ergänzung.

Die Preise sind derzeit an das Alter der Mitglieder gekoppelt. Das heißt junge Teilnehmer zahlen weniger:

– 18 bis 33 Jahre: 2,99 Euro im Monat

– 34 bis 40 Jahre: 4,99 Euro im Monat

– 40+ Jahre: 14,99 Euro im Monat

Ob man mit dem Umfang der Gratisversion zufrieden ist oder das volle Programm möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Wir empfehlen aber die günstige Plus-Option abzuschließen, um ungestört Kontakt aufnehmen zu können.

Kündigung und Kundensupport

Der Service lässt sich derzeit nur über ein Kontaktformular auf der Webseite des Anbieters erreichen. Es ist aber nach unserer Erfahrung innerhalb eines Tages mit einer Antwort zu rechnen, was im Vergleich nicht schlecht ist.

Die Kündigung kann vorbildlicher Weise fristlos erfolgen und wird über den jeweiligen App Store getätigt. Dort klickst du auf deine Abonnement-Einstellungen und beendest auf Knopfdruck deine Mitgliedschaft zum vertraglich vereinbarten Termin.

Fazit

Tinder ist momentan die bekannteste Flirt-App. Das liegt an der herausragend einfachen Bedienbarkeit und der oberflächlichen Partnersuche. Damit hat der Anbieter den Nerv der Zeit getroffen und hohe mediale Aufmerksamkeit erreicht. Ob sich das Angebot mit dem relativ neuen Bezahlmodell weiterhin hoher Beliebtheit erfreuen darf, bleibt abzuwarten. Für den Moment bietet die Software ein sehr hohes Flirtpotenzial und wird manchmal sogar als süchtig-machend beschrieben. Wir empfehlen sich diese moderne und günstige Form des Kennenlernens einmal anzuschauen und mitzumachen. Es gibt aber auch Berichte, dass etliche Mitglieder gar nicht wirklich an realen Treffen interessiert sind, sondern sich nur anmelden, um ihren „Marktwert“ zu überprüfen. Das konnten wir in unserem Test zwar nicht feststellen, sondern sind auf einige interessante Gesprächspartner getroffen. Wer aber eine längere Partnerschaft mit weniger oberflächlichen Kontaktmöglichkeiten sucht, der darf sich gerne unsere anderen Anbieter näher anschauen.